Monumenti
Formia
Altrömische Villa von Gianola
Östlich von Formia kann man auf der felsigen Halbinsel von Gianola, die heute Teil des Regionalparks „Riviera di Ulisse“ (Küste des Odysseus) ist, die Ruinen einer prachtvollen altrömischen Villa (1. Jh. v. Chr. – 1. Jh. n. Chr.) besichtigen. Sie wird dem römischen Reiter (eques romanus) Mamurra zugeschrieben.
Auf einem Gelände von etwa 9 Hektar, das von der Anhöhe der Halbinsel zum Meer hinabfällt, begegnet man den Ruinen verschiedener altrömischer Bauten, die allerdings durch Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt wurden. Die Villa erstreckte sich über mehrere Terrassen, die durch offene oder überdachte Rampen verbunden waren. Eine davon ist die „Grotta della Janara“, die aus vier überwölbten Treppenabschnitten besteht, mit Stufen, die vorwiegend direkt aus dem Felsen gehauen sind. Im oberen Bereich ist ein achteckiges Gebäude, das als Ausstellungsort für Kunstwerke (Mouseion) oder als Grabdenkmal gedeutet wird. Weiter unten befinden sich zwei Zisternen: eine größere, „Maggiore“ genannt, von der nur einige Pfeiler und ein Teil des Gewölbes zu sehen sind, und eine kleinere, „Sechsunddreißig Säulen“ genannt (obwohl sie in Wirklichkeit nur 32 Säulen hat). Andere Mauerreste der Villa wurden bei jüngsten archäologischen Untersuchungen in der Nähe des Besucherzentrums entdeckt.
Direkt an der Küste sind die Reste eines Balneum, einer Badeanstalt mit Räumen, wo man warm oder kalt baden konnte, und eines castellum aquae, einem Wasserspeicher, von dem aus man gesammeltes Wasser in unterschiedliche Bereiche der Villa weiterleiten konnte.
Der sogenannte „Porticciolo romano“ (kleiner altrömischer Hafen), der sich weiter östlich befindet, war wahrscheinlich in Wirklichkeit ein trapezförmiger Fischteich. Es wird vermutet, dass ein weiteres Fischzuchtbecken auf der gegenüberliegenden, westlichen Seite, bei der Mündung des Rio Santa Croce, angelegt worden war.