WW II – Seconda Guerra Mondiale
Cassino
Polnische Kriegsgräberstätte und das Museum des Zweiten Polnischen Armeekorps
Im Polnischen Soldatenfriedhof, der circa 700 m westlich der Abtei von Monte Cassino liegt, sind 1.052 polnische Soldaten beigesetzt, die zwischen Februar und Mai 1944 bei den Kämpfen um die Abtei gefallen sind. In Zusammenarbeit mit den Alliierten, kämpfte der Zweite Polnische Armeekorps um die Klosterruine, in der sich die deutschen Truppen nach dem Bombenangriff vom 15. Februar verschanzt hatten. Erst am 18. Mai gelang es den polnischen Soldaten in die Abtei einzudringen und mit dem Hissen ihrer Flagge, das Ende der Schlacht zu erklären.
Als 1970 General Władysław Anders, der den Zweiten Polnischen Armeekorps in den Kämpfen um Montecassino befehligt hatte, in London im Exil verstarb, wurde er nach seinem Wunsch hier unter seinen Soldaten begraben. Auch die Aschenurne seiner Frau, Irena Renata Anders, wurde 2011 in dieser Begräbnisstätte aufgenommen.
Der Friedhof, der bereits 1944 zum Teil angelegt worden war, wurde 1946 nach einem Projekt der Architekten Wactaw Hryniewicz begonnen und von Jerzy Skolimowski vollendet. Am 1. September 1945 feierte man, unter Beteiligung von Vertretern der polnischen Exilregierung und der Oberbefehlshaber der Alliierten, die Einweihung. Je nach religiöser Überzeugung der Verstorbenen sind drei unterschiedliche Bestattungen zu erkennen: christliche und orthodoxe Kreuze oder jüdische Grabsteine mit dem Davidstern.
Auf der linken Seite des Eingangs befindet sich das Museum des Zweiten Polnischen Armeekorps, das 2014 anlässlich des 70. Jahrestags der Schlacht von Monte Cassino eingeweiht worden ist. Das Museum ist dank der Initiative des Vereins der „Polen in Italien“ in Zusammenarbeit mit der Botschaft von Polen eingerichtet worden. Das Gebäude wurde vom Architekten Pietro Rogacien, Sohn eines Kriegsveteranen der Schlacht von Monte Cassino sowie auch Teilnehmer am Bau des Friedhofs, entworfen.
Das Museum erzählt die dramatische Geschichte der polnischen Armee, von den Deportationen in die Gulags Sibiriens, vom Opfer vieler polnischen Soldaten bei der Befreiung Italiens und von dem Schicksaal der meisten Soldaten, die nach dem Krieg nicht mehr in ihrer Heimat zurückzukehren dürften, sondern gezwungen wurden im Exil zu leben.